Veröffentlicht am 29.10.2017
Ein denkwürdiges Eisbären-Duell hat dem ECE den Sieg über den Tabellenführer gebracht. Dabei lag zwischenzeitlich Heilbronn bereits mit 3 Toren, Eppelheim gar mit 4 Toren in Front, ehe am Ende ein knappes 8:7 das Endergebnis bildete, bei dem Eric Artman (2), Cedric Striepeke (2), Michael Dorfner (2), Christian Pister, Sven Jacobaschke die Eppelheimer Torschützen waren.
Die Vorzeichen vor dem Spiel hätten auf Seiten des ECE kaum schlechter sein können. Nach und nach flatterten Absagen ein, die den Kader weiter dezimierten. So kam Goalie Luksch zu seinem ersten Back-Up-Einsatz, da Weiler und Kappes verletzungsbedingt nicht zur Verfügung standen. Im Sturm musste man zudem Gottschalk (Verletzung aus Spiel in Stuttgart) und Sawicki (erkrankt) ersetzen, ebenso wie Ackermann und White in der Verteidigung.
Überraschend gut startete der ECE jedoch in das Eisbären-Duell und hatte zu Beginn mehr Spielanteile und Torchancen. Doch genauso überraschend die Führung Heilbronns in der 4. Minute. Bei der ersten Unterzahl des Spiels bekam Heilbronn dann mehr Zugriff und folgerichtig fiel schnell das 0:2 (12.). Es folgte die erste Überzahl des ECE, aus der jedoch kein Kapital geschlagen werden konnte und, kaum komplett, schlug der Tabellenführer erneut zu (16.). Verkehrte Welt, denn während der ECE durchaus seine Chancen hatte, zeigte sich der Tabellenführer äußerst effizient vor dem Tor. Doch was dann folgen sollte, hatte wohl niemand ernsthaft in Betracht gezogen. Ein Zusammenprall der EHC-Defensive ebnete den Weg für Dorfner (18.), der zunächst nur Ergebniskosmetik betreiben konnte. Doch nur eine Minute später gar der Anschlusstreffer durch Pister, dem Artman mit dem Ausgleichstreffer 17 Sekunden vor Ende die Krone aufsetzte und überraschend, aber nicht unverdient einen Neustart für den zweiten Abschnitt einläutete.
Doch wer an ein Aufbäumen des Tabellenführers geglaubt hat, wurde erneut eines besseren belehrt. Der ECE-Rausch ging weiter und Artman brachte mit seinem Doppelpack den ECE erstmals in Führung (25.). Heilbronn leistete sich kurz darauf eine erneute Unterzahl, Jacobaschke war zur Stelle und erhöhte nach nur 15 Sekunden im Powerplay auf 5:3. Als sich dann jedoch der ECE die nächste Strafe einfing, musste man mit Ergebniskorrektur des EHC rechnen, doch weit gefehlt. Von der Strafbank kommend erhielt Striepeke den Steilpass, den er zum 6:3 (31.) einnetzen konnte. Auch ihm sollte kurz darauf der Doppelpack gelingen, so dass der ECE innerhalb von nur 13 Minuten den 0:3-Rückstand in eine 7:3-Führung gedreht hatten. Der Coach des Tabellenführers hatte nun genug gesehen und brachte seine Mannen in einer Auszeit auf Kurs. Offensichtlich erfolgreich, denn innerhalb von 60 Sekunden kam Heilbronn plötzlich wieder heran (36./37.) – 7:5. Entscheidend das Penaltykilling kurz vor Ende des Drittels, in dem sich der ECE die 2-Tore-Führung für die zweite Pause sicherte.
Nach dem bisherigen kuriosen Spielverlauf wollte wohl niemand den Ausgang der Partie vor dem letzten Drittel prognostizieren. Der ECE weiterhin im Vorwärtsgang doch zunächst sollte die Aufholjagd der Gäste mit einem weiteren skurilen Treffer weiter gehen – Eigentor (42). und Anschlusstreffer. Doch der ECE konnte antworten, erneut dauerte es nur wenige Sekunden in Überzahl, ehe Dorfner (45.) die Führung wieder ausbauen konnte. In der Folge lagen weitere Treffer in der Luft, doch beide Teams konnten zunächst die Torquote nicht weiter mitgehen, was dem ECE angesichts der 2-Tore-Führung durchaus Recht sein konnte. Erneut bedurfte es Strafen, die den Weg zum nächsten Treffer ebnen sollten, denn bei 4-vs-4 konnte Heilbronn den Platz nutzen und den erneuten Anschluss herstellen (54.), der für spannende Schlussminuten sorgen sollte. Doch der ECE lies nichts mehr anbrennen, konnte kurz vor Schluss gar eine weitere Unterzahl der Gäste provozieren, die eine Herausnahme des Torwarts zu riskant darstellte und so dem ECE den nächsten Sieg im Eisbären-Duell sicherte.
Ein äußerst kurioses Spiel, bei dem sich beide Torhüter nicht sonderlich auszeichnen konnten, da auf beiden Seiten skurile Tore erzielt wurden. Der Spielverlauf stand dem in nichts nach, so dass man aus diesem Spiel nur eine Lehre ziehen kann: „Eisbären geben niemals auf“ – und das sollte an diesem Abend für beide Teams gleichermaßen gelten.
Für Heilbronn dürfte der Punktverlust angesichts der verteidigten Tabellenführung verschmerzbar sein. Für den ECE war der Sieg dagegen Gold wert, denn nach der unglücklichen Niederlagenserie aus 3 Spielen steht man nun wieder auf Rang 4 und kann voller Zuversicht ins nächste Toppspiel am kommenden Sonntag bei den Zweibrücker Hornets starten.